Kapitel 3
Wie kommt die Tierwelt mit den von El Niño verursachten
anormalen Verhältnissen zurecht ?
Das El Niño- Phänomen, welches sich hauptsächlich
im Wasser und in der Atmosphäre abspielt und von da ausgehend
die Zustände an Land gehörig durcheinander bringt,
hat auf die einzelnen Ökosysteme meist verheerende Auswirkungen.
So wird das Nahrungsnetz, von welchem alle Lebewesen abhängig
sind, empfindlich gestört. Es entstehen größere
Lücken im Nahrungsnetz, welche fatale Folgen für manche
Tiere haben. So kann es z.B. sein, dass ganze Fischarten durch
die veränderten äußeren Umstände in andere,
lebensfreundlichere Regionen umziehen.
Es haben jedoch nicht alle von El Niño verursachten Veränderungen
negative Folgen für die Ökosysteme und dadurch
für die Tierwelt. Es gibt auch eine Reihe von positiven
Erscheinungen für die Tierwelt und dadurch auch für
die Menschen. So finden Fischer auf einmal tropische Fische,
wie Haie, Dorados und Adlerrochen in den Warmwassergebieten
vor Peru, Ecuador usw. Diese exotischen Fische erlangten beim
El Niño 82/83 als Konsumfische große Bedeutung
und brachten so der schwer angeschlagenen Fischindustrie kleine
Ausgleichseinnahmen. Ebenso wurde 1982/83 ein regelrechter Pilgermuschelboom
durch El Niño ausgelöst.
Die positiven Erscheinungen kommen jedoch meist neben den katastrophalen
Auswirkungen El Niños kaum zum Vorschein. In diesem Kapitel
wird auf beide gegensätzliche Erscheinungen eingegangen,
um ein abgerundetes Bild von den ökologischen Folgen des
El Niño- Phänomens zu bekommen.
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